„Das ist eine sehr
schöne Zimmerdecke.“, denke ich, weil es sonst sehr wenig zu
denken gibt, wenn man seit mehreren Minuten angestrengt eine
Zimmerdecke betrachtet. Gut. „Schlechte Decke“, könnte man noch
denken, aber dies hier ist eine ausnehmend schöne Zimmerdecke,
soweit das für Decken eben gerade relevant ist. Diese hier ist
annähernd glatt, in einem die fliederfarbenen Wände angenehm
kontrastierenden Eierschalton gestrichen, frei von Rissen oder
Spinnweben und bis jetzt verhindert Sie erfolgreich, dass die
Muskelprotze aus dem McFit ein Stockwerk höher uns mit ihren
eiweißgeblähten Riesenkörpern erschlagen.
Also ist dies eine sehr
schöne Zimmerdecke, die streng nach den Bauhausprinzipien
Funktionalität über Ästhetik stellt und gerade deshalb erst schön
wird.Dienstag, 25. Februar 2014
Montag, 17. Februar 2014
„Ich bin der mächtige Broiler-Man!“
schallt es mir aus dem Treppenhaus entgegen.
Manche Dinge sind unausweichlich.
Das Verglühen der Sterne beispielsweise. Den Kühlschrank endlich mal
auswischen, wobei ich noch nicht weiß, ob das vor oder nach der Sache mit den
Sternen stattfinden wird, aber stattfinden wird es wohl. Und natürlich
Junggesellenabschiede.
Hätte man mich letztes Jahr
gefragt, wie denn mein Junggesellenabschied ausfallen soll, dann hätte ich
wahrscheinlich „Ja, genau, bitte ausfallen lassen.“ geantwortet. Denn ich hatte
weder vor zu heiraten, noch mich in der Öffentlichkeit demütigen zu lassen.
Donnerstag, 13. Februar 2014
Das hier, das ist die Hölle. Über die Jahre hinweg hatte ich
mir viele Bilder von der Hölle gemacht. Als Kind stellte ich sie mir als unendlichen
Dauerlauf um die Aschenbahn meiner Schule herum vor, wobei die Asche aber noch
nicht Asche sondern glühende Kohle war und der Letzte nach jeder Runde von
einem vielbeinigen Landhai mit dem Gesicht unserer Direktorin gefressen wurde.
Eine Idee, die in meinen prätentiösen Jugendjahren dem berühmten Satz „Die
Hölle, das sind die Anderen“ wich und die noch später von der sehr erwachsenen
Angst abgelöst wurde,
Mittwoch, 5. Februar 2014
Klick. Klick, klack. Klickediklack. Knack. Sie hörten: eine
akustische Zusammenfassung meines Gefühlslebens, beim Betrachten einer
beliebigen Episode von Germanys Next Topmodel.
Das Klick und auch das Klack stehen hierbei exemplarisch für das Geräusch
dilettantischen Stöckelns hyperventlilierender Backfische und das Knack steht
wahlweise für die vorm Pfennigabsatz kapitulierenden Knöchel eingangs erwähnter
Mädchen oder aber für jeden weiteren kleinen Sprung, den meine Hirnschale mit
jeder neuen Äußerung Heidi Klums zu verkraften hat. Knack. Knack.
Ich gebe gar nicht vor, hier etwas anderes als meinen Zorn und meine
Verwunderung über nunmehr 9 Jahre medienwirksam inszenierter Fleischbeschau
über ihnen zu entleeren, wie einst Matronen ihre Eimer voller Exkrement in den
Straßen des mittelalterlichen Goslars. Allerdings macht man es mir da auch
einfach. Um den folgenden Beitrag ein wenig aufzupeppen, habe ich daher
beschlossen, meinen Ingrimm in alphabetischer Reihenfolge aufzubereiten.
Dienstag, 4. Februar 2014
Es gab mal eine
Zeit, in der ich meine Familie mit selbsgetöpferten Aschenbechern
geradezu überhäufte, was rückwirkend etwas undurchdacht erscheint,
da ich in einem Nichtraucherhaushalt groß geworden bin. Immerhin
aber eigneten sich meine Aschenbecher nicht nur zum festlichen hinein
aschen, nein. Da jeder Aschenbecher ein absolutes Unikat darstellte
und sich in Größe, Form und Beschaffenheit vollkommen von allen
anderen Aschenbechern unterschied, fanden sich mit etwas Kreativität
immer neue Möglichkeiten, etwas aus meinem Geschenk zu machen.
Montag, 3. Februar 2014
„Das Treiben und
Treiben lassen meiner Mitmenschen hört nie auf mich zu verblüffen.“
lässt Heiko mich wissen. Was man halt so sagt, wenn Sommernächte
einem die Denkprozesse schmelzen lassen. Es ist sehr spät oder aber
sehr früh geworden, doch im Neon-Licht des 24 Stunden Supermarkts
wirkt alles konserviert, wirkt alles zeitlos, alles geschmacklos.
„Ich meine,“,
führt er weiter aus und fummelt dabei umständlich eine Packung
Pumpernickel aus dem Regal, „zum Beispiel Luftballons, jetzt nicht
so Gebrüder Montgolfier mäßige Himmels-Oschis, sondern bunte
Latex-Ballons, beliebter Dekorationsartikel auf Hochzeiten und
Kindergeburtstagen.
Ich meine, was soll das?
„Sohn, wenn du
ins Wohnzimmer gehst, wirst du feststellen, dass wir den ganzen Raum
mit grellen Plastikbeuteln voller mundwarmem Kohlenmonoxid dekoriert
haben. Herzlichen Glückwunsch zu deinem 8. Geburtstag!“
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