Nächsten Monat werde ich 30. Ich will hier nicht so tun, als wäre dies schlimm oder in irgendeiner Form und Art etwas besonderes. Jeden Tag schaffen es abertausende Menschen erfolgreich, 30 zu werden. Es ist also zumindest schon mal keine besondere Schwierigkeit damit verbunden und wenn man es bei Tageslicht betrachtet, sind diejenigen unter uns, die 30 werden doch besser dran, als jene, denen dies nicht gelingt. Nichtsdestotrotz muss ich gestehen, dass der Anblick dieser zwei Ziffern etwas mit mir macht. Eine 3 und eine 0. Eine 3 und eine 0, wie ein für jeden sichtbares Ortsausgangsschild am Straßenrand meiner Jugend.
Sonntag, 24. August 2014
Mittwoch, 30. Juli 2014
„Bitte die PIN eingeben und dann mit grün bestätigen.“, sagt die Kassiererin, eine wohlgeformte Mittzwanzigerin mit bunten Bildern auf allem, was unter dem Kittel noch von ihrer Haut zu sehen ist und vermutlich auch auf allem, was derzeit der Phantasie vorbehalten bleibt.
„Bitte die PIN eingeben und dann mit grün bestätigen. Bitte
die PIN eingeben und dann mit grün bestätigen.“
Ich kaufe nunmehr
seit über 10 Jahren erfolgreich selbst für mich ein. Ich will nicht
behaupten, dass es nicht hie und da mal zu Missverständnissen
gekommen wäre, dass es bei der mündigen Selbstversorgung für mich
nicht auch Hürden zu überwinden gegeben hätte. Zum Beispiel gibt
es bessere Arten, mit Wasabi Bekanntschaft zu schließen, als die
grüne Paste irrtümlich für einen exotischen Brotaufstrich zu
halten.
Montag, 14. Juli 2014
„Warum sind wir noch mal hier?“, frage ich.
„Pssst!“, macht Heiko.
„Pssst!“, macht der Pastor.
„Pssst!“, macht die dicke Frau eine Holzbank
vor uns, hält dabei ihren ausgestreckten Zeigefinger vor ihre breiten, roten
Lippen und verursacht so ein abgefahrenes, beatboxmäßiges
Plattennadelscratchgeräusch.
„Psss-wikidiwiki-ssst!“,
macht die dicke Frau.
„Wow! Los, machen sie das noch mal!“, sage
ich.
„Pssst!“, machen Heiko, der Pastor und die
dicke Frau.
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